Petra Stuttkewitz

ist im Alter von 64 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Mit Petra Stuttkewitz verliert der Deutsche Kinderhospizverein e.V. einen Menschen, der den Verein und die Kinder- und Jugendhospizarbeit in Deutschland über zwei Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat. 

In ihrer Zeit als ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Deutschen Kinderhospizverein e.V. setzte sich Petra Stuttkewitz unermüdlich für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung und deren Familien ein.
In ihrem 2005 erschienenen Buch „Gelebte Grenzen“ ließ Petra Stuttkewitz uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Sie ermöglichte darin Einblicke in das Leben als Mutter von Roland und Sandra, schenkte uns neue Perspektiven, weitete unseren Blick. Ihr gelang es eindringlich, den erlebten Schmerz und die empfundene Liebe gleichermaßen in Worte zu fassen. Ihre Gedichte und Texte sind von unschätzbarem Wert und werden auch in Zukunft viele Menschen berühren und ihre Sicht verändern. 

Darüber hinaus hat Petra Stuttkewitz durch ihre Redaktionsarbeit die „DIE CHANCE“ zu einer Vereinszeitschrift gemacht, die nicht nur über die Aktivitäten des DKHV e.V. informierte, sondern auch fachliche Impulse für die Kinder- und Jugendhospizarbeit setzte. Dabei war es Petra Stuttkewitz immer sehr wichtig, dass neben haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden insbesondere die Familien selbst aus ihrer Perspektive aus ihrem Leben berichten. Durch das weitergegebene Erfahrungswissen konnten sowohl andere Familien profitieren als auch haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende.

Ihr jahrelanges Wirken im Vorstand der Deutschen KinderhospizSTIFTUNG hat nachhaltig dazu beigetragen, diese zu einem verlässlichen Förderer des Deutschen Kinderhospizverein e.V. sowie der Kinder- und Jugendhospizarbeit in Deutschland aufzubauen.

Ihr Engagement für die Kinder- und Jugendhospizarbeit spiegelte ihre tiefe Verbundenheit mit den jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien wider. Petra Stuttkewitz hat uns immer wieder daran erinnert, dass die jungen Menschen unsere Auftraggebende sind, mit individuellen Bedürfnissen, die sich von anderen jungen Menschen, aber auch von denen der Eltern deutlich unterscheiden können. Petra Stuttkewitz prägte in diesem Zusammenhang den Begriff der Subjektorientierung und kämpfte leidenschaftlich dafür, die jungen Menschen mit diesem Blick zu begleiten.

Petra Stuttkewitz war Mutter von Roland und Sandra. Durch die liebevolle Fürsorge, Begleitung und Unterstützung von Petra und ihrem Mann Dieter Stuttkewitz, konnten Roland und Sandra viele Erfahrungen machen, die ihnen sonst verwehrt geblieben wären. Petra und ihre Familie nahmen das Leben mit all seinen Herausforderungen an und lebten es. Elizabeth Volk, Mitgründerin des DKHV e.V. und langjährige Freundin von Petra Stuttkewitz, umschrieb es wie folgt mit ihren Worten:

„Begeistert hat mich durch all die Jahre hindurch, dass Petra und Dieter das Leben mit ihren Kindern liebten und genossen. Sie haben daraus etwas so Schönes gemacht, waren für ihre Kinder unglaublich stark. Tatsächlich haben sie dann auch für ein besseres Leben für all unserer Kinder im Deutschen Kinderhospizverein gekämpft.“

Petra Stuttkewitz zeigte uns am Beispiel ihrer beiden Kinder ebenso eindrücklich, dass wir Geschwister, die beide eine lebensverkürzende Erkrankung haben, nicht auf ihre Krankheit reduzieren dürfen, sondern sie immer auch als Geschwister betrachten. Geschwister, die miteinander in Beziehung stehen, Geschwister, die sich lieben und manchmal voneinander genug haben, wenn sie den anderen nicht in der Nähe haben möchten. Geschwister, mit derselben Erkrankung, und doch sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und ihren Bedürfnissen. 

Das Wirken von Petra Stuttkewitz war geprägt von Klarheit und einem unermüdlichen Einsatz für die junge Menschen und deren Familien. Mit ihr konnte man streiten, sie war durchaus auch fordernd und bisweilen herausfordernd, aber immer im Sinne der gemeinsamen Sache. Vor allem waren Gespräche mit ihr stets bereichernd.

Mit Petra Stuttkewitz verlieren wir nicht nur eine langjährige Wegbegleiterin, sondern auch einen Menschen, der unsere Arbeit auf herausragende Weise mitgestaltet und bereichert hat.

Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt ihrem Mann Dieter, ihrer Schwester Karin und allen, die sich mit Petra Stuttkewitz verbunden fühlen.

Im Namen aller Familien, der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden,
aller Vereinsmitglieder und des Vorstands bedanken wir uns von Herzen. 

Deutscher Kinderhospizverein e.V.
Olpe

FÜR
FAMILIEN
EHRENAMT SPENDEN FACHLICHES