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„Ansprechpartner für junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung im Deutschen Kinderhospizverein e.V.“: Ein etwas sperrig klingender Titel für einen in ganz Deutschland einzigartigen Beruf. Kevin Leinbach hingegen nennt sich selbst einfach: „Ansprechpartner für junge Menschen - schließlich wissen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst am besten, dass sie lebensverkürzend erkrankt sind.“ Der zweite Kurzfilm des Deutschen Kinderhospizverein e.V. (DKHV e.V.), der dank der Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstanden ist, gibt einen Einblick in seine Arbeit.
„Ich glaube, es ist so ein schmaler Grat zwischen: Wir wollen alles allein machen. Und: Wir wollen doch irgendwie begleitet werden,“ sagt Elisa im Kurzfilm. Genau das ist der schmale Grat, auf dem Kevin Leinbach jeden Tag geht. „Seit 2010 lässt mich das Thema Kinderhospizarbeit nicht mehr los“, erzählt der 41-Jährige. „Ich habe nach meinem Studium der Pädagogik im sozialen Bereich gearbeitet – damals machte ich den Vorbereitungskurs für Ehrenamtliche beim DKHV e.V..“ Als dann 2014 eine Koordinationsfachkraft für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Gießen/Marburg gesucht wird, ist ihm klar: „Das möchte ich übernehmen“.
Kevin Leinbach baut die Außenstelle in Marburg auf, allerdings findet er im Laufe der Jahre eines schade: „Langsam wuchs der Wunsch in mir, mit den Kindern und Jugendlichen mehr in den Austausch zu kommen, sie intensiver beraten und begleiten zu können.“ Im September 2021 übernimmt er schließlich die Stelle als „Ansprechpartner für junge Menschen“. Die Stelle wird geschaffen, um eine Lücke zu schließen: „Diese Lücke in der Funktionsstruktur und im Angebotsportfolio des DKHV e.V. und letztendlich für die Kinder- und Jugendhospizarbeit in Deutschland zu schließen, ist aus unserer Sicht auch deswegen zwingend geworden, weil der Bedarf nach einem eigenen Ansprechpartner von den jungen Menschen deutlich geäußert wurde“, erläutert Katrin Weimann, Projektmanagerin „Inhalte & Entwicklung“ beim DKHV e. V.. Der Ansprechpartner ist persönlich ansprechbar und agiert darüber hinaus als Interessenvertretung junger Menschen bundesweit. Außerdem führt er Betroffene im Sinne der Selbsthilfe zusammen.
„Diesen Job gibt es im ambulanten Bereich in ganz Deutschland meines Wissens nach nicht noch einmal“, erläutert Kevin Leinbach. „Ich kümmere mich nur um die Belange der jungen Menschen – spannender könnte mein Job nicht sein.“ Die Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung beschäftigen die gleichen Themen, wie andere Jugendliche und junge Erwachsene: „Wo und wie möchte ich wohnen, lieben und geliebt werden, eine/n Partner*in finden, der passende Beruf – das sind Fragen, mit denen wir uns im digitalen Austausch oder bei Treffen auseinandersetzen. Ganz individuell natürlich“. Inklusion ist ein zentrales Stichwort – und selbstbestimmtes Leben.
„Die jungen Menschen geben den Ton an, sie bestimmen die Themen“, erläutert Kevin Leinbach. „Die Jugendlichen möchten nicht als etwas Besonderes angesehen, wollen nicht auf einen Thron gesetzt werden, sondern möchten völlig normal behandelt werden.“ In der persönlichen Begegnung mit Kevin Leinbach und im gemeinsamen Austausch – sowohl digital als auch zum Beispiel in einer Selbsthilfeklausur - entstehen Perspektiven und Möglichkeiten, Selbstbestimmung zu erhöhen und bedürfnisorientierte Teilhabe zu gestalten. Dabei reicht die Begleitung zum Beispiel einfach von Gesprächen bis hin zu gemeinsamen Bastelaktionen oder gemeinsamen Musik hören. „Ich begleite natürlich auch Jugendliche, die sich nicht verbal äußern können oder mit Lautsprache kommunizieren. Das sind immer besondere Momente, wenn ich merke, dass eine andere Art Kommunikation funktioniert und sich im Gegenüber etwas bewegt. Manchmal weiß ich aber auch nicht, ob ich einen Zugang gefunden habe oder überhaupt wahrgenommen werde,“ beschreibt der dreifache Familienvater. „Ich möchte versuchen allen jungen Menschen gerecht zu werden, sie alle in ihren persönlichen Möglichkeiten unterstützen und mit ihnen gemeinsam vorhandene Barrieren in der Gesellschaft abbauen,“ beschreibt Kevin Leinbach.
„Ich finde auch manchmal, da braucht man einen Menschen oder einen Freund, der einfach da ist,“ sagt Elisa im Kurzfilm. „Ich finde das als Angebot einfach gut.“ Egzon ergänzt: „Seit anderthalb Jahren sind wir ja auch im digitalen Austausch. Man ist nicht so allein mit gewissen Sachen, da ist jemand, der hat vielleicht die gleiche Erfahrung gemacht, der kann mir in dem Punkt weiterhelfen, wenn ich irgendwie nicht weiterweiß – und das halte ich für eine sinnvolle Sache“.
Kevin Leinbach
Telefax: 0 27 61 / 94 12 9-60
E-Mail: kevin.leinbach@deutscher-kinderhospizverein.de
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