Man habe sich bewusst dafür entschieden, in diesem Jahr eine Initiative aus dem Kasseler Umland mit den Spenden aus dieser Benefizveranstaltung zu bedenken, sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Axel Gerland, der auch auf die aktuelle Tarifauseinandersetzung im Öffentlichen Dienst einging.
Wie schon seit vielen Jahren führte der Kabarettist Bernd Gieseking durch das Programm. Diesmal spielte er sich mit seinem Münchener Kollegen Sven Kemmler die Bälle (Pointen) zu. Beide schienen ungeachtet der Zeitumstellung an diesem Sonntagmorgen wie elektrisiert.
Das aktuelle Programm von Sven Kemmler trägt den Titel „Paradise Lost“, und so nahm er beispielsweise genüsslich den Brexit aufs Korn, mit dem sich die Briten selbst ins Abseits geschossen hätten. Die Verfallszeit der Premierminister habe am Ende der eines Eisbergsalats entsprochen. Apropos Eisberg: Wie war das noch mit der Titanic…
Der Ostwestfale Bernd Gieseking lief an diesem Sonntagvormittag zu Höchstform auf. Oft hielt es ihn nicht auf seinem Stuhl, immer wieder suchte er den Kontakt zum Publikum. Mit unfassbarem Wortwitz brannte er ein Feuerwerk der Pointen ab und analysierte die Absurditäten von Gesellschaft und Politik. Karl Lauterbach, so stellte er etwa unter dem Gelächter des Publikums fest, sei der Louis de Funès der Bundesregierung. Auch seine besondere Zuneigung zu den als etwas sperrig verschrienen Finnen zelebrierte er wieder einmal.
Bereichert wurde das Programm des Kulturweckers durch den Auftritt des Kasseler Chores Provocale, der in gewerkschaftlicher Tradition ein etwas anderes Liedgut pflegt.
Koordinatorin Birgitta Priester sowie Ricarda Kumaus aus dem Team der Ehrenamtlichen stellten die Arbeit des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes vor und bedankten sich für die Unterstützung durch diese sehr unterhaltsame Benefizveranstaltung.