„Wenn man die leuchtenden Kinderaugen sieht, weiß man, was wirklich wichtig ist“, sagte Timo Riedemann, der stellvertretende Bezirksdirektor der Allianz bei der Spendenübergabe an die Koordinatorin des AKHD, Birgitta Priester. Das Geld hatten die General- und Hauptvertreter der Allianz bei ihrer Jahresauftakttagung zusammengetragen. Im Allianzbezirk betreuen etwa 110 General- und Hauptvertreter rund 165 000 Kunden.
„Ich verfolge die Arbeit des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes schon eine Weile, und finde es wichtig, den Fokus auch auf die gesunden Kinder in den Familien zu richten, die es in dieser Situation auch besonders schwer haben“, sagte der Melsunger Timo Riedemann.
Einen Geschwistertreff gibt es beim AKHD Fritzlar/Nordhessen seit Oktober 2021, wie Koordinatorin Birgitta Priester erläuterte. Die Kinder treffen sich einmal im Monat zum Basteln und Spielen und zu gemeinsamen Ausflügen und anderen Aktivitäten. Bei den Treffen sei Zeit und Raum für den Austausch über die ähnliche Situation mit einem kranken Bruder oder einer kranken Schwester, so Birgitta Priester. In der Begegnung erfahren die Geschwister: „Hier werde ich verstanden, ich muss mich nicht erklären.“
Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Fritzlar/Nordhessen hatte 2019 in Fritzlar ein Büro eröffnet, von wo aus die Arbeit im Schwalm-Eder-Kreis und im Landkreis Waldeck-Frankenberg koordiniert wird. Der AKHD hat sich auf die Fahnen geschrieben, an der Seite von Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind zu stehen. Das schließt eine Entlastung der Eltern und Angebote für Geschwisterkinder ein. „Wir wollen im ländlichen Raum ein verlässlicher Partner für die ganze Familie sein“, sagt Koordinatorin Birgitta Priester.
Getragen wird die Arbeit überwiegend von derzeit 22 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie besuchen die Familien und gehen auf die Bedürfnisse der Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung ein.
Oft erreichen diese Kinder nicht das Erwachsenenalter. Die Themen Tod und Trauer nehmen daher einen breiten Raum ein. Es geht aber auch darum, den Kindern und Jugendlichen eine erfüllte Lebenszeit zu schenken und sie nach Kräften zu fördern.
Die Begleitungen können sowohl kurz- als auch längerfristig sein. Sie schließen bei Bedarf auch eine Sozialberatung sowie die Unterstützung bei Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten mit ein.
15 Familien wurden seit 2019 begleitet, sechs Kinder sind seither leider schon verstorben. (hro)