Den Start eines neuen qualifizierten Vorbereitungskurses im Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Bonn hat die Fernsehjournalistin Annette Holtmeyer zum Anlass genommen, in der WDR Lokalzeit über die ehrenamtliche Begleitung junger Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung zu berichten. Im April 2023 wurde dazu das generationenübergreifende "dreamteam" Christian und Thomas bei der Begleitung begleitet. Ein Interview mit der Koordinatorin Fee Hemmrich über den Nutzen unserer Angebote für die Familien rundet den Beitrag ab.
Das ist meistens die erste Reaktion, wenn ich von meinem Ehrenamt beim AKHD Bonn erzähle. Aber das ist nur das Überraschungsmoment, weil Tod und Sterben in unserer Gesellschaft nach wie vor ziemlich tabu sind. Wer geht schon gerne auf eine Beerdigung? Und dabei ist das gar nicht der Schwerpunkt unserer Arbeit. Tatsächlich machen wir hauptsächlich LEBENsbegleitung. Und ja, wir begleiten junge Menschen, die ziemlich sicher vor ihren Eltern sterben werden. Und natürlich werden wir von unseren Koordinatorinnen nicht ins kalte Wasser geworfen: Gute 90 Stunden dauert der Vorbereitungskurs, den wir alle absolvieren, bevor wir in „unsere“ Familien gehen. Um diese dann zu begleiten, eins-zu-eins, einen erkrankten jungen Menschen oder ein Geschwister. Und Woche für Woche mit dem Gefühl nach Hause zu kommen, etwas ausgesprochen Sinnvolles getan zu haben!
Übrigens ist das auch etwas für Männer!
ClaudiaIch freue mich jede Woche auf "meine" Familie, und das zeige ich ihr auch. Zwei offene Ohren, eine Schulter zum Anlehnen und eine Packung Taschentücher habe ich trotzdem immer dabei. Wenn diese gebraucht werden, höre ich zu, fühle mit, nehme Anteil, halte mit aus. Trotzdem ist kein Raum für Mitleid, Dauerbetroffenheit oder Weinerlichkeit, denn wir wollen was erLEBEN.
KatharinaWenn ich an Chawan denke, sehe ich ihre strahlenden klaren Augen. Ein Strahlen das aus dem Herzen, aus der Tiefe kam. Das hat mich, egal wie gestresst und müde ich manchmal war, wieder in den Augenblick geholt. So hat sie eigentlich auch MIR geholfen.
MichélDie Dankbarkeit, die mir in Form von strahlendem Lächeln und funkelnden Kinderaugen geboten wird, beflügelt mich jede Woche aufs Neue meinen Dienst mit viel Freude und einem Lächeln antreten zu können.
Dann freuen wir uns auf Sie!
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